Kleine Hochzeit - Feiern im kleinen Kreis

Wie man auch mit wenigen Gästen eine unvergessliche Hochzeit feiert

- Ein Artikel von Hochzeitsrednerin Silvia Schäfler | im Original bereits erschienen hier in ihrem Blog -

Genuß pur für euch und eure Gäste

Jetzt während der Corona-Krise lautet die Frage nicht: Große oder kleine Hochzeit? Im Moment sind einfach nur kleine Feierlichkeiten mit kleinen Gesellschaften erlaubt. Aber wenn wir wieder unser Leben zurück haben, ist vermutlich die erste Frage, die ihr euch bei der Planung eurer Feier stellt: Was heißt GROSS feiern? Was heißt klein feiern?

Oft wird eine große Hochzeit mit der Anzahl der Gäste in Verbindung gebracht. Ob eine Hochzeit groß oder klein gefeiert wird, hängt jedoch nicht immer von der Anzahl der Gäste ab - also 100/150/200 Gäste oder unter 10 bis ca. 30 Personen. Im Gegenteil: Klein kann ganz GROSS sein!

Schon ganz oft durfte ich für "große" Hochzeiten mit einer kleinen Gesellschaft ganz besonders feine Zeremonien gestalten. Mit einer kleinen Gesellschaft fällt es deutlich leichter, eure Traumhochzeit mit allem Drum und Dran zu verwirklichen.

GROSSartige Hochzeiten ohne Kompromisse

Fangen wir doch gleich mit dem Budget an. Eine Hochzeit mit eher weniger Gästen muss nicht zwangsläufig eine Low-Budget-Hochzeit sein. Ihr könnt euer Budget pro Gast erhöhen: Statt Sekt gibt es Champagner und/oder ihr heiratet in eurer Traumlocation, die nicht die günstigste Wahl ist.
Ohne Kompromisse könnt ihr euch und euren Gästen alles gönnen, wovon ihr schon immer geträumt habt. Auch für alles Weitere schöpft ihr aus dem Vollen: tolle Deko, liebevolle Give-aways, professioneller Fotograf, gefragte SängerInnen und Hochzeitsband. Wenn weniger Hochzeitsgäste mit euch feiern, heißt das nicht, dass es fade wird. Im Gegenteil: Feiern von Anfang an! Es sind ja die Richtigen da, der sogenannte harte Kern, der am Ende eh am längsten durchhält.

In euch selber könnt ihr ebenfalls mehr investieren: Traumkleid, tolles Styling, maßgeschneiderter Anzug... Und natürlich eine(n) perfekte(n) Redner(in), die/der euch eine unvergessliche, ganz persönliche Trauungszeremonie auf den Leib schneidert.

Do-it-yourself mit Spaß

DIY soll Spaß machen. Schließlich hat keiner Lust auf Nachtschichten oder Streitereien, weil man sich übernommen hat. Weniger ist auch hier tatsächlich mehr. Für 20 oder 30 Gäste könnt ihr voller Liebe und Aufmerksamkeit jede noch so aufwändige Einladungskarte oder das Gastgeschenk oder die ausgefallene Tischdeko basteln. Der Spaß bleibt bis zum Schluss erhalten und der Stolz auf euer Werk sowieso!

Kleine Hochzeiten und Nachhaltigkeit

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Nachhaltigkeit, der ökologische Fußabdruck eurer Hochzeit. Wenn weniger Gäste eingeladen sind, entstehen weniger Emissionen bei der Anreise. In der Regel kennen sich die Gäste bei kleinen Hochzeitsgesellschaften schon im Vorfeld besser und die Chance ist somit größer, dass Fahrgemeinschaften gebildet werden. Oder ihr mietet gleich eine gemeinsame Anreisemöglichkeit. Zudem werden weniger Ressourcen verbraucht wie Papier, Nahrungsmittel, Getränke, Tischwäsche, Blumen usw... Wie schon erwähnt, könnt ihr so einiges DIY machen.

Überall heiraten - ganz egal wo

Ein weiterer Vorteil einer kleinen Hochzeit ist, dass ihr praktisch überall heiraten könnt! Daheim in eurem Garten, im Garten der Eltern oder Großeltern, an einem lauschigen Plätzchen an einem See oder im Wald (evtl. genehmigen lassen), auf einer rustikalen Berghütte (miteinander hochwandern und am nächsten Tag wieder runter), in den sonnigen Süden fahren, sich auf einer Finca oder einem Gutshof einmieten. Die Möglichkeiten sind (fast) grenzenlos!

GROSSE Stimmung auf kleinen Hochzeiten

Immer wieder erlebe ich, dass die Stimmung bei großen Hochzeitsgesellschaften ein wenig verhalten ist. Es ist eine Großveranstaltung mit vielen unterschiedlichen Gruppen, die sich meist nicht besonders gut kennen oder auch das erste Mal aufeinandertreffen. Was soll man miteinander reden? "Wer seid Ihr?", "Aha!" Und dann wendet man sich dem nächsten zu. Die Stimmung, die bei der Trauungszeremonie kreiert wurde, verpufft irgendwie. Ich finde das sehr schade.

Auch für das Brautpaar fühlt es sich oft nicht so besonders an: Da gratuliert eine Tante, die man bei der Kommunion das letzte Mal gesehen hat. Es stellt sich eine Cousine vor, die man nur dem Namen nach kennt. Die Gratulationsschlange scheint endlos zu sein...
Natürlich bietet der eigene Hochzeitstag eine gute Gelegenheit, seine komplette Verwandtschaft neu kennenzulernen. Aber es ist die Frage, ob ihr das gerade an eurer Hochzeit möchtet?

Ganz anders ist es bei kleinen, feinen Gesellschaften: Jeder kennt jeden! Sofort ist der Kontakt untereinander hergestellt. Nach der Trauungszeremonie geht es einfach weiter - auch weil die Gratulation nicht gefühlt endlos Zeit braucht. Ihr könnt sofort mit allen auf eure Zukunft anstoßen. Als freie Traurednerin integriere ich das manchmal auch gleich in die Zeremonie: Ein Hoch auf euch! - Stimmung pur!

GROSSE Wertschätzung für Lieblingsmenschen

Einer unter vielen - einer unter wenigen. Als Gast auf einer kleinen Feier fühlt man sich doch gleich deutlich willkommener. Er fühlt sich wertgeschätzt, weil er euch so wichtig ist. Er bekommt die Gewissheit: Ja, ich bin ein Lieblingsmensch! Ich darf bei einem der wichtigsten Lebensereignisse dabei sein: Freude pur!

Zeit, Zeit, Zeit

Der (in meinen Augen) wichtigste Aspekt: Ihr habt schlicht und ergreifend Zeit.

Zeit für euch

Es ist so wichtig, sich gerade an diesem Tag einige Minuten für sich selbst zu nehmen. Einander in die Augen zu schauen: Hey, wir sind jetzt verheiratet, wir sind Mann und Frau. Wie fühlt es sich für dich an, diesen wundervollen Ring am Finger zu spüren? Ich könnte vor Glück schreien! Gefühle brauchen Zeit, um wirklich gefühlt zu werden.

Zeit, euren großen Tag zu genießen - mit allen Sinnen

Sammelt so viele Sinneseindrücke wie möglich! Eure Erinnerungen werden euch die Kraft geben, auch mal so manche Flaute auszuhalten.

Zeit, um euch wirklich mit jedem eurer Gäste zu unterhalten

Bei den großen Hochzeitsgesellschaften erinnert mich das Brautpaar an Marathonläufer. Ohne Pause geht es von einem zum anderen. Man will ja wenigstens mit jedem mal ein paar Worte gewechselt haben. Rechnet mal hoch: 5 Minuten pro Gast bei z. B. 100 Gästen = 500 Minuten = 8 Stunden 20 Minuten. Das ist beim besten Willen nicht zu schaffen.

Zeit, euer Essen auch wirklich zu genießen

Wenn ihr die "für euch"-Seite schon gelesen habt, wisst ihr, wie gerne ich gut esse. Umso mehr tut es mir in der Seele weh, dass das Brautpaar bei großen Hochzeitsgesellschaften kaum zum Essen kommt. Die beiden sind so im Marathon-Modus, sich um jeden Gast zu kümmern: Da wird schnell die Hochzeitstorte angeschnitten, die Teller auf den Platz gestellt, ein Happen gegessen und schon geht es zu den Gästen. Beim Menü am Abend ist es dasselbe in Grün.

Ihr nehmt euch so viel Zeit für die Auswahl von Torten, Kuchen und Menü. Deshalb solltet ihr alles auch in Ruhe und mit Appetit genießen!

Die Zeremonie - so intim wie nie

Das Beste kommt zum Schluss: Eure kleine, feine, intime Trauungszeremonie.
Mit ihr startet ihr nicht nur in den offiziellen Teil eures Hochzeitstages, sondern (noch viel wichtiger) in eure gemeinsame Zukunft als Ehepaar.

Ich liebe diese intimen Zeremonien. Sie eröffnen mir einen ganz anderen Gestaltungsspielraum, weil ich jeden einzelnen eurer Gäste, wenn ihr das möchtet, mit einbinden kann. Eure freie Trauung wird zu einem kuscheligen Kokon voller Liebe und Emotion und ganz viel Lachen und Weinen - manchmal sogar beides gleichzeitig.
Es ist Vertrautheit, die eine kleine feine intime Trauung so besonders macht. Natürlich sind alle aufgeregt, aber nicht nervös. Die Aufregung kommt daher, weil wir miteinander einen ganz besonderen, unbeschreiblichen Moment erleben werden, in dem aus einem Brautpaar ein Ehepaar wird.

Ich wünsche auch euch dieses Erlebnis! Es ist so unbeschreiblich, weil es einfach gefühlt und erlebt werden muss.

Eure freie Traurednerin Silvia Schäfler


(Fotos: unsplash.com | pexels.com )

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